Michael Polischka ist der Protagonist des Romans „Knallhart“ von Gregor Tessnow und wohnt mit seiner Mutter Miriam nach dem Rauswurf ihres Ex-Freundes in Neukölln. Der Umzug zwingt den 15-jährigen zu einem Schulwechsel und bringt ihn so in Berührung mit einer Gang die ihn von da an terrorisiert. Als er sich zu wehren versucht, rutscht er immer weiter ins kriminelle Milieu ab.
Michael ist das reiche Leben gewöhnt und kommt zunächst mit der Situation in seiner neuen Schule nicht klar. Als er aber die Brüder Crille und Matze kennenlernt ändert sich seine Lage. Er freundet sich mit ihnen an und wohnt auch eine kurze Zeit bei ihnen. Die Brüder stiften ihn zu einem Raub in seinem alten Zuhause an und sind damit der Auslöser für seine Kriminelle Laufbahn.
Michael erfährt im Laufe der Geschichte viel Schlechtes und wird langsam um aus der Rolle des Opfers hinauszukommen selbst zum Täter.
Den Höhepunkt seiner Verwandlung vom zurückhaltenden, naiven Jungen zum kriminellen Drogenkurier, ist gegen Ende des Buches, als vor die Wahl gestellt wird, entweder Errol oder sich selbst zu erschießen.
Nach wenigem zögern drückt er schließlich ab und lässt den Leser glauben, er habe endgültig dem „rechten Weg“ den Rücken gekehrt, als er nicht mit Hamal mitgeht, sondern sich stellt und damit Reue und Verantwortungsbewusstsein zeigt.
Michael ist verlässlich und erfinderisch, was ihm bei seinen Aufträgen im riskanten Drogenmilieu sehr hilfreich ist und ihm größere Aufträge beschert. Außerdem ist ohne Vater aufgewachsen und hat gelernt Verantwortung zu übernehmen. Das zeigt sich gegen Ende des Buches, als er zu seinen Fehlern steht und zur Polizei geht.
Insgesamt kann man sagen, dass Michael ein eher egoistischer Charakter ist, der nur auf seine eigenen Bedürfnisse fixiert ist und zu feige ist, sich anderen mitzuteilen. Durch dieses Verhalten gerät er in große Schwierigkeiten. Allerdings stellt sich zum Ende hin, seine Reue über sein Ego und er steht für seine Taten gerade, was ihn für den Leser durchaus identifizierbar und liebenswürdig macht.